Die Trajanssäule wurde, wie die Fasti Ostienses bezeugen, am 12. Mai 113 n. Chr. eingeweiht — etwas mehr als ein Jahr nach Fertigstellung des Trajansforums, das sie bekrönte, und beinahe sieben Jahre nach der endgültigen Bezwingung der Daker und ihres Königs Decebal, die sie verherrlichte.
Der 1900. Jahrestag der Weihung bietet einen geeigneten Anlaß, das exzeptionelle Siegesmonument sowie die beiden Kriege Trajans gegen die Daker, die auf den spiralförmig umlaufenden Reliefbändern dargestellt sind, zum Gegenstand einer internationalen Konferenz zu machen.
Die Tagung verfolgt drei Ziele: Zum einen soll die bisherige Forschung zusammengefaßt und ältere Fragestellungen aufgegriffen werden. Zum zweiten wird es darum gehen, neue Perspektiven zu entwickeln. Schließlich soll drittens auch die Rezeptionsgeschichte gewürdigt werden, da Wien mit der im frühen 18. Jh. errichteten Karlskirche eine der bekanntesten Imitationen der Trajanssäule beherbergt.
Daneben soll über das Wiener Forschungsprojekt zur Wiederentdeckung von Sarmizegetusa Regia, dem von Trajan im Jahre 106 n.Chr. zerstörten politischen und sakralen Zentrum des Dakerreiches, in den Jahren 1803-1805 n.Chr. (FWF: P23975-G21) sowie über die weitere Grabungsgeschichte und die jüngsten Ergebnisse der für diesen bedeutsamen Fundplatz zuständigen Archäologen aus Klausenburg (Cluj-Napoca) informiert werden.
Universität Wien
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